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Globaler Reichtum: Wo in Europa stieg das Nettovermögen der Menschen am meisten?
Der aktuelle Global Wealth Report 2025 der UBS zeigt, dass das Medianvermögen pro Erwachsenem in Europa zwischen 2023 und 2024 in den meisten Ländern gestiegen ist. Ungarn verzeichnete mit einem Anstieg von 18,6 % das höchste reale Wachstum, gefolgt von Litauen (16,9 %), Schweden (15,3 %), Italien und Lettland (jeweils 15 %). Nur in der Türkei und in Belgien gab es einen Rückgang des Medianvermögens pro Erwachsenem, wobei die Türkei mit einem Minus von 20,9 % besonders hervorsticht, während Belgien einen Rückgang von 5,6 % verzeichnete.
Unter den fünf größten europäischen Volkswirtschaften erzielte Italien mit 15 % das höchste Wachstum, das Vereinigte Königreich lag mit 5,3 % am unteren Ende. Frankreich (10,3 %), Deutschland (9,5 %) und Spanien (9 %) bewegten sich im Mittelfeld. Die Schweiz, das Land mit dem höchsten Vermögen pro Erwachsenem, verzeichnete einen Anstieg von 7,7 %. Auch andere nordische Länder wie Schweden wuchsen um mehr als 10 %.
| Land | Medianwachstum 2023-2024 (%) | Besonderheiten |
|---|---|---|
| Ungarn | +18,6 | Höchster Anstieg in Europa |
| Litauen | +16,9 | Zweitgrößter Anstieg |
| Schweden | +15,3 | Starkes Wachstum |
| Italien | +15 | Höchstes Wachstum unter Top-5-Volkswirtschaften |
| Lettland | +15 | Starkes Wachstum |
| Türkei | -20,9 | Stärkster Rückgang |
| Belgien | -5,6 | Moderater Rückgang |
Außerhalb Europas verzeichneten Südkorea (13,9 %), Australien (10,7 %), Kanada (9,6 %) und Japan (8,6 %) deutliche Zuwächse, während die USA mit 2,3 % moderater wuchsen. China und Russland mussten Rückgänge von 6,3 % bzw. 8,2 % hinnehmen.
Langfristig betrachtet, also von Anfang 2020 bis Ende 2024, sticht Zypern mit einem Zuwachs des Medianvermögens pro Erwachsenem um 43,9 % hervor. Dänemark, Lettland und Litauen folgen mit Zuwächsen von jeweils über 30 %. Österreich hingegen verzeichnete mit -18 % den größten Rückgang, gefolgt von den Niederlanden (-2,3 %) und Estland (-0,1 %).
Deutschland erzielte mit 20,1 % den höchsten Zuwachs unter den fünf führenden europäischen Volkswirtschaften, während Italien mit 4,7 % den geringsten Anstieg verzeichnete. Spanien (17,8 %) und das Vereinigte Königreich (16,3 %) wuchsen ebenfalls stark, Frankreich lag mit 10,5 % im Mittelfeld.
Bei den Durchschnittswerten ergibt sich ein anderes Bild: In mehreren Ländern, darunter Zypern (-24,9 %), Österreich (-13,1 %), Malta (-11,3 %), Estland (-10,6 %), Italien (-9,4 %) und Irland (-7,8 %), ging das durchschnittliche Vermögen pro Erwachsenem zurück. Die Schweiz, Luxemburg, die Niederlande, Belgien, Rumänien und die Slowakei verzeichneten ebenfalls moderate Rückgänge.
- Die hohe Inflation war laut UBS-Bericht der Hauptgrund für den Rückgang des realen Durchschnittsvermögens in Ländern wie Österreich, Belgien und den Niederlanden.
- In der Schweiz war die Währungsabwertung der wichtigste Faktor, gefolgt von der Inflation.
- Das Wachstum der erwachsenen Bevölkerung trug in den Niederlanden und in geringerem Maße in der Schweiz zum Anstieg bei.
"Diese Unterschiede deuten auf ein langsameres Vermögenswachstum am oberen Ende des Spektrums hin als in der Mitte der Vermögensverteilung", so der UBS-Bericht.
In der Türkei führte ein Umfeld mit reichlich Krediten und extrem niedrigen Realzinsen zwischen 2020 und 2023 zu einem erheblichen Anstieg der Vermögenspreise. Prof. Hakan Kara von der Bilkent-Universität in Ankara erklärte, dass dies zu einem großen Vermögenstransfer von Sparern zu Kreditnehmern und von Haushalten mit festem Einkommen zu Unternehmen führte. Mit der Normalisierung der Zinssätze ab Mitte 2023 kam es zu einer Korrektur der Vermögenspreise, was den starken Rückgang des Medianvermögens pro Erwachsenem erklärt.
Infobox:
Die größten Gewinner beim Medianvermögen in Europa 2023-2024 sind Ungarn, Litauen und Schweden. Die Türkei und Belgien verzeichnen als einzige Länder einen Rückgang. Langfristig ist Zypern der Spitzenreiter beim Vermögenszuwachs, während Österreich den größten Rückgang hinnehmen musste. (Quelle: Euronews.com)
Acht Euro statt Krypto-Millionär: Junger Belgier in London verschleppt
Ein 21-jähriger belgischer Friseur wurde in London Opfer einer Entführung, weil eine kriminelle Bande ihn fälschlicherweise für einen reichen Krypto-Millionär hielt. Die Täter, darunter die 20-jährige Davina Raaymakers und ihr Freund Adlan Haji, hatten den jungen Mann über Instagram kontaktiert und zu einem vermeintlich luxuriösen Wochenende in eine Nobelwohnung eingeladen. Tatsächlich wurde er jedoch in ein heruntergekommenes Zimmer im Westen Londons gelockt, wo die Entführer bereits warteten.
Die Bande nahm dem Opfer sein Telefon, seinen Pass und sein Portemonnaie ab und forderte ihn auf, etwa 570.000 Euro von seinem Krypto-Konto zu überweisen. Zu ihrem Erstaunen verfügte der Belgier jedoch nur über 6,71 Pfund – umgerechnet knapp acht Euro – in Kryptowährungen. Daraufhin zwangen die Entführer ihn, einen Freund in Belgien um Geld zu bitten. Dieser zeigte jedoch Zivilcourage und alarmierte die Londoner Polizei.
- Die Entführer ließen das Opfer am nächsten Morgen frei, nachdem klar wurde, dass kein Lösegeld zu erwarten war.
- Mit Hilfe des Opfers konnte die Polizei das Airbnb-Appartement der Täter ausfindig machen.
- Raaymakers, Haji und zwei weitere Männer wurden durch Nachverfolgung der Mietdaten identifiziert.
- Alle vier gestanden die Erpressung vor dem Isleworth Crown Court in West-London.
- Ein Termin für die Urteilsverkündung steht laut „The Times“ noch aus.
Infobox:
Ein belgischer Friseur wurde in London entführt, weil Kriminelle ihn für einen Krypto-Millionär hielten. Tatsächlich besaß er nur acht Euro in Kryptowährungen. Die Täter wurden identifiziert und gestanden die Erpressung. (Quelle: Kleine Zeitung)
Reichtum hat hier ein Zuhause: Die 20 reichsten Städte der Welt
Das britische Beratungsunternehmen Henley and Partners führt eine Liste der Städte mit den meisten Superreichen. Die Zuwachsrate von Reichtum wird dabei höher gewichtet als die reine Zahl der (Multi-)Millionäre. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Milliardäre weltweit um 141 auf 2781. Das bedeutet, alle 2,5 Tage wurde jemand neu in den Kreis der Milliardäre aufgenommen. Seit 2001 hat sich ihre Anzahl fast versechsfacht.
An der Spitze der Superreichen stehen weiterhin Bernard Arnault, Jeff Bezos und Elon Musk. In Indien leben in Mumbai und Delhi zwar 50 Milliardäre, doch der Reichtum verteilt sich dort nicht auf die breite Bevölkerung. In Deutschland werden die reichsten Städte anhand der Kaufkraft und des verfügbaren Einkommens ihrer Einwohner ermittelt, während für andere Länder die Zahl der Superreichen als Indikator dient.
- Die Zahl der Milliardäre weltweit beträgt 2781 (Stand: 2025).
- Im vergangenen Jahr kamen 141 neue Milliardäre hinzu.
- Seit 2001 hat sich die Zahl der Milliardäre fast versechsfacht.
- Die Städte mit den meisten Milliardären gelten als die wohlhabendsten der Welt.
Infobox:
Die Zahl der Milliardäre wächst weltweit rasant: 2781 Menschen gehören 2025 zu diesem exklusiven Kreis, 141 mehr als im Vorjahr. Die reichsten Städte der Welt werden anhand der Zahl der Superreichen ermittelt. (Quelle: STERN.de)
Quellen:













