Hinrich Schmidt-Henkel: Übersetzen als Brücke zwischen Kulturen und Kunstform

    24.03.2025 182 mal gelesen 6 Kommentare

    Hinrich Schmidt-Henkel: Übersetzen als Kunst und Herausforderung

    Die Leipziger Buchmesse steht in diesem Jahr im Zeichen Norwegens, dem Gastland mit einer vielfältigen Literaturszene. Ein besonderer Fokus liegt auf den Werken des Literaturnobelpreisträgers Jon Fosse, die von Hinrich Schmidt-Henkel ins Deutsche übersetzt werden. Schmidt-Henkel, der seit rund 30 Jahren mit Fosse zusammenarbeitet, beschreibt die Übersetzung als eine Kunstform, die sowohl Reichtum als auch große Herausforderungen mit sich bringt. Er betont, dass das Übersetzen nicht nur technisches Handwerk, sondern auch eine darstellende Kunst sei, bei der die Stimme des Autors eingefangen und in eine neue Sprache übertragen werden muss.

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    Im Gespräch mit NDR Kultur schildert Schmidt-Henkel, wie er sich auf die Übersetzung von Fosses Werken vorbereitet. Um den ruhigen und präzisen Stil des Autors zu treffen, müsse er sich selbst in einen meditativen Zustand versetzen. „Ich muss mein eigenes Temperament ablegen“, erklärt er. Besonders beeindruckend ist die langjährige Zusammenarbeit zwischen Schmidt-Henkel und Fosse, die von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt ist. Fosse, der öffentliche Auftritte meidet, fühlt sich durch seinen Übersetzer geschützt und geschätzt.

    „Das Literaturübersetzen ist eine darstellende Kunst. Ich verkörpere etwas. Es sind sprachliche Rollen, in die ich schlüpfe, beziehungsweise die ich auch erst kreieren muss.“ – Hinrich Schmidt-Henkel

    Schmidt-Henkel wurde als erster Übersetzer mit dem Jon-Fosse-Übersetzerpreis ausgezeichnet, einer einzigartigen Ehrung, die jährlich in Norwegen verliehen wird. Für ihn ist dies eine der größten Anerkennungen seiner Arbeit. Der Preis würdigt nicht nur die sprachliche Präzision, sondern auch die kulturelle Brücke, die Übersetzer zwischen Ländern und Literaturen schlagen.

    Fakten Details
    Gastland Leipziger Buchmesse Norwegen
    Literaturnobelpreisträger Jon Fosse
    Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel
    Auszeichnung Jon-Fosse-Übersetzerpreis

    Zusammenfassend zeigt das Beispiel von Hinrich Schmidt-Henkel, wie anspruchsvoll und künstlerisch die Arbeit eines Übersetzers sein kann. Seine Fähigkeit, die Stimme eines Autors in einer anderen Sprache zum Klingen zu bringen, macht ihn zu einem unverzichtbaren Vermittler zwischen Kulturen. Die Leipziger Buchmesse bietet eine ideale Plattform, um diese oft unterschätzte Kunstform ins Rampenlicht zu rücken.

    Quelle: NDR.de

    Quellen:

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    Ich finde es spannend, was Schmidt-Henkel über den meditativen Zustand sagt. Da merkt man erstmal, wie tief er in die Texte eintauchen muss, um Fosses Stil gerecht zu werden. Das macht mir nochmal bewusst, wie krass anspruchsvoll so eine Arbeit eigentlich ist – das ist echt mehr als nur "Texte in ne andere Sprache packen".
    Kommentar

    Es dürfen sonnst keine weiteren Ausgaben gemacht werden.
    Ich fand den Punkt mit der kulturellen Brücke besonders spannend – unterschätzt man echt oft, wie viel Verantwortung Übersetzer da tragen, um was Authentisches rüberzubringen.
    Also, ich find diesen Aspekt mit dem meditativen Zustand echt faszinierend. Das hab ich so überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt, dass Übersetzen fast wie so 'ne Art "mentale Performance" sein kann. Ich mein, klar, dass es mehr ist als nur Wörter von A nach B zu übertragen, aber dass jemand so tief in die Arbeit eintauchen muss, um die Atmosphäre und den Stil zu erhalten, hat schon was Beeindruckendes.

    Und der Satz „Ich muss mein eigenes Temperament ablegen“ – der bleibt echt hängen. Ich kann mir ja kaum vorstellen, wie schwer das sein muss, sich so komplett zurückzunehmen. Wir alle neigen ja dazu, unsere Persönlichkeit in alles reinzubringen, was wir machen. Das dann für ein Werk oder einen Autor komplett auszublenden, ist bestimmt nix, was jeder könnte.

    Was mich aber auch stark beeindruckt, ist dieses gegenseitige Vertrauen zwischen Fosse und Schmidt-Henkel. Ich glaub, das allein macht schon 'nen riesen Unterschied. Wenn da nicht so 'ne Chemie oder ein Grundrespekt zwischen Autor und Übersetzer wär, würde doch garantiert irgendwas von der Magie verloren gehen, oder? Und irgendwie cool, dass Fosse anscheinend so introvertiert ist und durch die Arbeit von Schmidt-Henkel trotzdem eine Bühne findet – auch wenn er sie selbst meidet.

    Zu guter Letzt: Ich begrüße es total, dass das Thema Übersetzung auf der Buchmesse mehr Aufmerksamkeit bekommt. Man vergisst ja oft, dass wir ohne diese Menschen so viele spannende Bücher nie erleben könnten, weil sie uns sprachlich verschlossen blieben. Da wünscht man sich echt, dass solche Preise wie der Jon-Fosse-Übersetzerpreis noch viel sichtbarer würden.
    Wow, echt interessanter Artikel, und ich muss sagen, ich finde auch den Aspekt der "darstellenden Kunst" beim Übersetzen total faszinierend. Das klingt so, als müsste Schmidt-Henkel nicht nur die Worte von Fosse übersetzen, sondern auch irgendwie seine „Stimmung” oder seinen inneren Rhythmus einfangen. Das geht ja echt weit über das hinaus, was man sich normalerweise unter Übersetzungsarbeit vorstellt. Witzig, ich hätte nie gedacht, dass jemand dabei so tief in den meditativen Bereich gehen muss – das ist fast schon poetisch, oder?

    Was Leseratte94 schon gesagt hat, da stimme ich voll zu: Es wird einem bei solchen Geschichten wirklich mal bewusst, wie krass anspruchsvoll solche Berufe eigentlich sind. Ich finde besonders die Sache mit der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Schmidt-Henkel und Fosse richtig beeindruckend. Das ist wahrscheinlich ein Punkt, der bei so Übersetzer-Autor-Duos echt den Unterschied macht. Wenn man sich gegenseitig vertraut, kann bestimmt ein ganz anderer kreativer Prozess stattfinden.

    Kennt jemand vielleicht noch andere Beispiele für solche engen Partnerschaften zwischen Autoren und Übersetzern? Würde mich total interessieren! Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Haruki Murakami auch so einen festen Stamm an Übersetzern hat, die quasi ein eigenes „Stimmungsgefühl“ für seine Geschichten entwickelt haben. Vielleicht kennt ja jemand hier weitere spannende Fälle.

    Ach ja, und noch ein Gedanke: Die Sache mit dem Jon-Fosse-Preis klingt echt cool. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Aber ich frag mich schon, wie oft ein Übersetzer für diesen Preis nominiert werden kann. Ist das eher Symbolik, oder gibt es tatsächlich so etwas wie einen regelmäßigen „Kreis“ an Kandidaten? Wär cool, wenn uns jemand da erhellen könnte! ?
    Ich fand besonders den Aspekt interessant, dass Fosse öffentliche Auftritte meidet und Schmidt-Henkel so eine Art "Schutzschild" für ihn ist. Das zeigt, wie eng das Verhältnis zwischen Autor und Übersetzer sein kann. Oft denkt man bei Übersetzern ja nur ans Handwerk, aber hier wird klar, wie viel Vertrauen und persönliche Verbindung dahintersteckt.

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