Der Kühlschrank als Indikator für den Lebensstandard
Wissenschaftler der Radboud Universität in Nimwegen haben eine faszinierende Studie veröffentlicht, die den Kühlschrank als wichtigen Indikator für den Lebensstandard eines Landes identifiziert. Laut Pressetext.com zeigt die Forschung von Rutger Schilpzand und Jeroen Smits, dass herkömmliche Parameter wie Einkommen oder Bildung allein kein vollständiges Bild des materiellen Wohlstands liefern können. Die Forscher sprechen von einer "domestic transition", einem Wandel im häuslichen Bereich, der sich durch das vermehrte Auftreten moderner Haushaltsgeräte manifestiert.
Laut der Analyse beginnt dieser Übergang in städtischen Gebieten früher und schreitet dort auch schneller voran als in ländlichen Regionen. In wirtschaftlich besser entwickelten Ländern mit höherem Bildungsniveau erfolgt der Umstieg auf moderne Geräte ebenfalls zügiger. Vor 1960 waren selbst in wohlhabenden Ländern nur wenige Haushalte mit Geräten wie Kühlschränken ausgestattet; innerhalb von etwa 15 Jahren änderte sich dies jedoch drastisch. Diese Entwicklung bedeutet insbesondere für Frauen eine erhebliche Entlastung bei Hausarbeiten und schafft Freiräume für andere Tätigkeiten.
Die Untersuchung zielte darauf ab zu klären, ob Schwellenländer denselben Mustern folgen wie einst westliche Länder beim Erwerb solcher Technologien. Tatsächlich zeigte sich ein ähnliches Muster: Ein langsamer Beginn, gefolgt von raschem Wachstum bis zur Massenverbreitung bestimmter Artikel, war charakteristisch. China und Mexiko stehen kurz davor, diesen Prozess abzuschließen, während er in vielen Teilen Subsahara-Afrikas noch kaum begonnen hat.
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