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Die soziale Ungleichheit wächst mit der Stadt
Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie zeigt, dass soziale Ungleichheit in Städten mit deren Wachstum zunimmt. Die Forschenden analysierten sowohl antike römische als auch moderne Städte und stellten fest, dass die Vermögen der städtischen Eliten proportional zur Bevölkerungsgröße steigen. Dies gilt unabhängig von der historischen Epoche oder Kultur. Die Ergebnisse legen nahe, dass städtisches Wachstum selbst die Ungleichheit antreibt, da es den Wohlstand der Oberschicht vermehrt, jedoch ungleich verteilt. Die Studie wurde im Fachmagazin "Nature Cities" veröffentlicht. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Max-Planck-Gesellschaft unter https://www.mpg.de/24308213/staedtebau-wohlstand-soziale-ungleichheit.
Ein Beispiel für diese Entwicklung ist San Francisco, wo der Boom der Techindustrie den Reichtum der Stadt vergrößert hat, jedoch auch die Kluft zwischen wohlhabenden und weniger privilegierten Einwohnern. Die Forschenden untersuchten unter anderem die Anzahl von Denkmälern und Wolkenkratzern sowie die Verteilung von Milliardären, um die Beziehung zwischen Stadtgröße und Wohlstand zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen, dass der Wohlstand der Eliten mit zunehmender Stadtgröße langsamer wächst. Die Studie betont, dass einfache politische Maßnahmen wie Steueränderungen nicht ausreichen, um die Ungleichheit zu reduzieren.
Ab wann gilt man in Deutschland als reich?
Nach einem Bericht von Merkur.de wird in Deutschland als einkommensreich eingestuft, wer das Doppelte des Medianeinkommens verdient. Das Medianeinkommen liegt derzeit bei 1947 Euro netto, was bedeutet, dass ein Einkommen von etwa 3900 Euro netto pro Monat als reich gilt. Viele Deutsche unterschätzen jedoch ihr eigenes Vermögen und sehen sich fälschlicherweise als Teil der Mittelschicht. Weitere Details finden Sie unter https://www.merkur.de/wirtschaft/viele-unterschaetzen-sich-ab-dieser-gehaltsstufe-sind-sie-in-deutschland-als-reich-eingestuft-zr-93610651.html.
Eine Studie der Bundesbank zeigt, dass die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung über mindestens 725.900 Euro Vermögen verfügen, während das Medianvermögen bei 110.022 Euro liegt. Die ärmsten 20 Prozent besitzen hingegen weniger als 6900 Euro. Laut Experten beeinflussen regionale Unterschiede und soziale Netzwerke die Wahrnehmung von Reichtum und Armut erheblich.
Reichtumsverteilung: Milliardenvermögen überwiegend in Männerhand
Eine Studie von Oxfam Deutschland und dem Netzwerk Steuergerechtigkeit zeigt, dass 71 Prozent der deutschen Milliardenvermögen in Männerhand sind, während Frauen nur 29 Prozent besitzen. Die Untersuchung basiert auf Daten von 249 deutschen Vermögen über eine Milliarde Euro, die vor allem auf unternehmerischen Vermögen beruhen. Die Studie hebt hervor, dass Männer bei Erbschaften und Unternehmensnachfolgen bevorzugt werden, was die ungleiche Verteilung weiter verstärkt. Mehr dazu lesen Sie bei nd - Journalismus von links unter https://www.nd-aktuell.de/artikel/1189552.reichtumsverteilung-milliardenvermoegen-ueberwiegend-in-maennerhand.html.
Die Organisationen fordern die Abschaffung von Steuervergünstigungen für große Vermögen und die Einführung einer Milliardärssteuer. Die so gewonnenen Mittel könnten in soziale Infrastruktur wie Kinderbetreuung und Pflege investiert werden, was insbesondere Frauen zugutekäme. Die Konzentration von Vermögen in den Händen weniger Männer wird zudem als Problem für die Demokratie angesehen.
Quellen: