Süden dominiert: Wo Deutschlands Kaufkraft am höchsten ist und wie Reiche erziehen

Die reichsten Städte Deutschlands: Kaufkraft und Wohlstand im Überblick

Laut einer aktuellen Auswertung von STERN.de, basierend auf Zahlen des GfK-Instituts für das Jahr 2024, konzentriert sich der größte Reichtum Deutschlands im Süden des Landes. Besonders die Landkreise Starnberg und Miesbach bei München stechen hervor: Hier beträgt die durchschnittliche Kaufkraft pro Einwohner rund 36.000 bis 38.000 Euro. Auch die bayrische Landeshauptstadt München selbst zählt mit 37.500 Euro zu den Spitzenreitern.

Die Kaufkraft, definiert als das jährlich verfügbare Geld für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen, ist ein zentraler Indikator für den Wohlstand einer Region. Das GfK-Institut berechnet sie aus der Summe aller Einkünfte, darunter Nettolohn, Miet- und Kapitaleinnahmen sowie Sozialleistungen. Nicht berücksichtigt werden dabei die Lebenshaltungskosten.

Der deutsche Kaufkraftdurchschnitt wird laut GfK im Jahr 2025 auf rund 29.500 Euro steigen. Regionen mit einem Kaufkraftindex über 100 liegen über diesem Durchschnitt, während ein Index unter 100 auf geringere Kaufkraft hinweist. Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen führen seit Jahren die Liste der Bundesländer mit einem Kaufkraftindex über 100 an. Am unteren Ende befinden sich Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen mit einem Index unter 90.

Auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird als Maßstab für Wohlstand herangezogen, da es die Summe aller hergestellten Waren und Dienstleistungen einer Region abbildet. Die Verteilung des Reichtums bleibt jedoch ungleich, wie die Zahlen zeigen.

• Starnberg, Miesbach und München führen das Ranking der Städte und Landkreise mit der höchsten Kaufkraft an.
• Der bundesweite Durchschnitt liegt 2025 bei 29.500 Euro pro Kopf.
• Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen sind die wohlhabendsten Bundesländer.
• Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen liegen am unteren Ende der Skala.

Infobox: Die höchsten Kaufkraftwerte finden sich im Süden Deutschlands, insbesondere rund um München. Der Wohlstand ist regional sehr unterschiedlich verteilt. (Quelle: STERN.de)

Erziehung im Reichtum: „Normale-Leute-Hotels“ als Erziehungsstrategie

Ein virales Instagram-Video der amerikanischen Unternehmerin Becca Pike sorgt für Diskussionen über den Umgang reicher Eltern mit ihrem Vermögen. Pike erklärt, dass sie und ihr Mann ihren Kindern den Reichtum der Familie verheimlichen. Sie berichten ihren Kindern nichts von ihren Unternehmen, verzichten auf luxuriöse Autos und Häuser und machen ausschließlich Urlaub in sogenannten „Normale-Leute-Hotels“.

„Wir lügen sie nicht unbedingt an, aber wir verheimlichen gewisse Dinge vor unseren Kindern“, so Pike. Ihr Ziel sei es, den Kindern solide Werte aus der Mittelschicht zu vermitteln. Erst im Erwachsenenalter wolle sie ihnen die Wahrheit über den familiären Wohlstand offenbaren. Das Video wurde mehr als zehn Millionen Mal angesehen und löste eine breite Debatte aus.

„Ich bin in Armut aufgewachsen, und das hat mich zu der gemacht, die ich bin. Das wünsche ich meinen Kindern auch“, schreibt Becca Pike.

Die Reaktionen auf diese Erziehungsmethode sind gemischt. Einige Nutzer kritisieren, dass die Kinder trotz aller Bemühungen im Reichtum aufwachsen und fordern einen verantwortungsvolleren Umgang mit Geld. Der Psychiater Hans-Otto Thomashoff äußert sich kritisch gegenüber der Strategie, Kindern den familiären Wohlstand zu verschweigen. Er betont, dass Ehrlichkeit und Realitätsbezug entscheidend für die Entwicklung der Kinder seien. „Ich halte nichts davon, Kindern etwas vorzumachen“, so Thomashoff gegenüber BuzzFeed News Deutschland von Ippen.Media.

„In so einer Blase aufzuwachsen, bereitet Kinder nicht gut auf das wirkliche Leben vor“, warnt Thomashoff. Er empfiehlt stattdessen, Kinder zur Verantwortung für ihren späteren Besitz zu erziehen und ihnen beizubringen, wie man mit Geld umgeht und es sinnvoll einsetzt.

• Becca Pike und ihr Mann verheimlichen ihren Kindern den familiären Reichtum und machen Urlaub in „Normale-Leute-Hotels“.
• Das Video der Unternehmerin wurde über zehn Millionen Mal angesehen.
• Psychiater Thomashoff rät zu Ehrlichkeit und Verantwortung im Umgang mit Geld.
• Zu viele und zu teure Geschenke können Kinder fordernd und egozentrisch machen.

Infobox: Die Erziehungsmethode, Reichtum vor Kindern zu verbergen, stößt auf Kritik von Experten. Stattdessen wird empfohlen, Kinder an einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld heranzuführen. (Quelle: Frankfurter Rundschau)

Quellen:

• Das sind die elf reichsten Städte Deutschlands
• Reiche Eltern gehen mit ihren Kindern nur in die „Normale-Leute-Hotels“