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Einstufung in Mittelschicht und Reichtum: Eine Analyse des IW Köln
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hat in einer aktuellen Analyse die Einkommensgrenzen für die Mittelschicht und den Reichtum in Deutschland untersucht. Laut der Studie gehört eine alleinlebende Person zur Mittelschicht, wenn sie ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 1850 und 3470 Euro erzielt. Für eine vierköpfige Familie liegt die Grenze bei 3880 Euro monatlich. Grundlage dieser Berechnungen ist das sogenannte Median-Einkommen, das 2023 bei 26.274 Euro jährlich lag.
Als reich gilt laut IW Köln, wer mehr als 250 Prozent des Median-Einkommens verdient. Für Singles bedeutet dies ein monatliches Nettoeinkommen von mindestens 5780 Euro. Für einen Vier-Personen-Haushalt liegt die Grenze bei rund 14.500 Euro. Interessanterweise schätzen viele Menschen ihren Reichtum falsch ein: Während die Armutsgrenze oft korrekt bei etwa 1000 Euro netto verortet wird, wird die Reichtumsschwelle häufig unterschätzt.
„Die ausgeprägte Tendenz zur Mitte hat wahrscheinlich damit zu tun, dass sich die Befragten vor allen Dingen mit ihren eigenen sozialen Netzwerken vergleichen“, erklärt Marius Busemeyer, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Konstanz.
Zusammenfassung: Die Mittelschicht in Deutschland umfasst Einkommen zwischen 1850 und 3470 Euro netto für Singles. Ab 5780 Euro netto gilt man als reich. Viele Menschen unterschätzen jedoch ihren relativen Reichtum.
35 Milliardärinnen in Deutschland: Bildung und Herkunft
In Deutschland gibt es laut einer Analyse von studying-in-germany.org insgesamt 35 Milliardärinnen. Von diesen haben 45,7 Prozent einen Hochschulabschluss, wobei zehn von ihnen in Deutschland studierten. Besonders auffällig: Fünf dieser Milliardärinnen besuchten eine Hochschule in Bayern, darunter zwei an der Universität Passau. Die beliebtesten Studiengänge unter den Milliardärinnen waren geistes- und kulturwissenschaftliche Fächer.
Die Studie zeigt zudem, dass nur 3,12 Prozent aller deutschen Selfmade-Milliardäre weiblich sind. Ein Großteil der Milliardärinnen, nämlich 38,03 Prozent, verdankt ihren Reichtum geerbtem Vermögen. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung erben Frauen ihr Vermögen oft später im Leben, was ihre Möglichkeiten zur unternehmerischen Nutzung einschränkt.
„Im Gegensatz zu den USA zeigt die Analyse, dass finanzielle Erschwinglichkeit von Hochschulen in Deutschland nicht mit geringerer Qualität gleichzusetzen ist“, so studying-in-germany.org.
Zusammenfassung: Von den 35 Milliardärinnen in Deutschland haben zehn in Deutschland studiert, fünf davon in Bayern. Geerbter Reichtum spielt eine große Rolle, während Selfmade-Milliardärinnen eine Minderheit darstellen.
Vermögenszuwachs in der Teuerungskrise
Eine Analyse des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) zeigt, dass die reichsten fünf Prozent der Haushalte in den letzten drei Jahren ihr Vermögen um durchschnittlich 775.000 Euro steigern konnten. Dieser Zuwachs liegt jedoch unter der Inflationsrate, was die reale Kaufkraft der Vermögen schmälert. Der ÖGB betont, dass die Last der Sparpakete nicht allein auf Beschäftigte und Pensionisten abgewälzt werden dürfe.
Gleichzeitig bleibt die Einführung einer Vermögens- oder Erbschaftssteuer in Österreich weiterhin ausgeschlossen, wie der Finanzminister der SPÖ erklärte. Dies sei innerhalb der Regierung nicht konsensfähig.
Zusammenfassung: Die reichsten Haushalte in Österreich konnten ihr Vermögen um 775.000 Euro steigern, jedoch unterhalb der Inflationsrate. Eine Vermögenssteuer bleibt politisch umstritten.
Quellen:
- Einstufung in Mittelschicht und Reichtum: Eine Auswertung gibt Aufschluss
- 35 Milliardärinnen in Deutschland: Zehn studierten in der Heimat – und fünf von ihnen in Bayern
- Einkommen in Deutschland: Ab wann Sie offiziell als reich gelten
- Plus 19 Prozent für reichste Haushalte: Wie Vermögen in der Teuerungskrise wuchsen
- Gehören Sie mit Ihrem Gehalt zur Mittelschicht, oder sind Sie sogar reich?
- Verarmt: Diese neun Länder haben ihren Reichtum wieder verloren