Sebastian Klein verschenkt sein Vermögen und kritisiert toxischen Reichtum
Der Mitgründer der App "Blinkist", Sebastian Klein, hat sich dazu entschieden, 90 Prozent seines Vermögens, das er durch den Verkauf des Unternehmens im Jahr 2023 für etwa 200 Millionen Euro erlangte, in gemeinnützige Projekte zu spenden. Laut einem Bericht des Moment Magazins sieht Klein in der extremen Konzentration von Reichtum eine Gefahr für die Demokratie und die Gesellschaft. Er ist Teil der Initiative "taxmenow", die sich für eine gerechte Besteuerung großer Vermögen einsetzt. Gemeinsam mit der Österreicherin Marlene Engelhorn protestierte er 2024 beim Weltwirtschaftsforum in Davos für diese Anliegen.
In seinem Buch „Toxisch reich“ beschreibt Klein, wie Reichtum nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Wirtschaft negativ beeinflusst. Er kritisiert, dass viele Reiche ihr Vermögen nicht in zukunftsorientierte Projekte investieren, sondern in Immobilien und renditestarke Geschäfte, die der Gesellschaft wenig nützen. Studien, so Klein, zeigen, dass Ungleichheit nicht nur der Demokratie und dem Klima, sondern auch der Wirtschaft schadet. Die OECD habe Deutschland mehrfach darauf hingewiesen, dass die Einkommensungleichheit der Wirtschaft schadet, da viele Menschen nicht mehr in der Lage seien, zu konsumieren.
Im Gespräch mit dem Moment Magazin erklärt Klein, dass Reichtum oft durch Erbschaften oder den Finanzmarkt entsteht, nicht jedoch durch „ehrliche Arbeit“. Er beschreibt, wie Vermögen in Holdings oder Stiftungen versteckt wird, um Steuern zu vermeiden – ein Vorgehen, das völlig legal ist. Klein fordert eine Reform der Erbschafts- und Vermögenssteuern, um unfaire Startbedingungen zu beseitigen. Er betont, dass Steuern auf Vermögenszuwächse ähnlich hoch sein sollten wie auf Arbeit, was in Deutschland fast 50 Prozent beträgt.
Die geringe Akzeptanz solcher Reformen führt Klein auf Populismus und Desinformation zurück. Vielen Menschen werde eingeredet, sie wären von einer Vermögenssteuer betroffen, obwohl dies nicht der Fall sei. Tatsächlich würde die Mehrheit von einer gerechteren Vermögensverteilung profitieren. Klein verweist auf Länder wie die Schweiz und die USA, die in Bezug auf Vermögens- und Erbschaftssteuern besser aufgestellt seien als Deutschland und Österreich. Besonders die USA verhindern durch ihre Steuerpolitik effektiv Steuerflucht.
Abschließend äußert Klein Hoffnung, dass jüngere Generationen, die in den kommenden Jahren erben werden, ein Umdenken bewirken könnten. Er ist überzeugt, dass eine gerechtere Vermögensverteilung nicht nur der Gesellschaft, sondern auch den Reichen selbst zugutekommen würde. Weitere Informationen zu Sebastian Klein und seinen Aktivitäten finden sich im Moment Magazin unter dem Artikel „Sebastian Klein verschenkt sein Vermögen“ (Quelle: Moment Magazin, https://www.moment.at/story/sebastian-klein-millionaer-toxisch-reich/).
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