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Gefahr für Demokratie: Wie Superreiche die Berichterstattung zu Vermögenssteuern beeinflussen
Zwei aktuelle Studien zeigen, wie stark konzentrierter Reichtum in Österreich nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die öffentliche Debatte beeinflusst. Laut einer Untersuchung des Teams um den Ökonomen Stephan Pühringer (JKU Linz) besitzen die 62 vermögendsten Haushalte des Landes gemeinsam ein Kapital, das etwa 40 Prozent des österreichischen Bruttoinlandsprodukts entspricht. Diese wenigen Familien und Einzelpersonen kontrollieren damit so viel Vermögen, wie alle Menschen des Landes in fast einem halben Jahr erarbeiten. Besonders auffällig ist, dass diese Vermögen nicht schrumpfen, sondern von Jahr zu Jahr wachsen.
Die Studie hebt hervor, dass die Vermögensstrukturen durch sogenannte „nested networks“ – komplexe Verflechtungen aus Holdings, Stiftungen und GmbHs – für Außenstehende kaum nachvollziehbar sind. Ein zentrales Ergebnis: Die 62 reichsten Haushalte sind auf ein einziges Netzwerk zurückzuführen. Die personellen Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft verschärfen die demokratiepolitische Brisanz, da ehemalige Regierungsmitglieder und Abgeordnete in den Vorständen und Aufsichtsräten dieser Konzerne sitzen. Besonders die Familie Dichand, deren Mediennetzwerk 234 Unternehmen umfasst, steht exemplarisch für die Verbindung von Vermögen und Medienmacht.
Eine weitere Studie von Hendrik Theine, Quirin Dammerer (WU Wien) und Georg Hubmann (Universität Duisburg-Essen) analysierte die Berichterstattung von fünf österreichischen Tageszeitungen zur Vermögens- und Erbschaftssteuer zwischen 2005 und 2020. Das Ergebnis: 69 Prozent der Artikel lehnen Vermögenssteuern klar ab, nur 22 Prozent argumentieren dafür oder überwiegend positiv, während 9 Prozent neutral bleiben. Besonders hausinterne Journalist:innen zeigen mit 77 Prozent eine hohe Ablehnungsquote, bei der Zeitung Die Presse sind es sogar 94 Prozent der eigenen Redakteur:innen, die sich gegen Vermögenssteuern aussprechen.
Die ablehnenden Artikel bezeichnen Vermögenssteuern häufig als „Neid-Debatte“, „Schnüffelsteuer“ oder „Klassenkampf“, meist ohne nachvollziehbare Statistiken. Befürwortende Beiträge argumentieren hingegen mit Armutsbekämpfung, Stabilisierung der öffentlichen Haushalte und Eindämmung wachsender Ungleichheit. Die Studienautoren warnen, dass diese einseitige Berichterstattung die öffentliche Wahrnehmung prägt und offene Debatten verhindert – insbesondere, da viele Medienhäuser selbst im Besitz der reichsten Familien sind.
Ein weiterer Aspekt ist die wirtschaftliche Abhängigkeit der Medien von Inseraten großer Konzerne und deren Eigentümern. Diese finanzielle Verflechtung beeinflusst laut Medienexperten die journalistische Unabhängigkeit und trägt dazu bei, dass gesellschaftspolitische Debatten verzerrt werden.
Forderung | Stimmen | Prozent |
---|---|---|
Steuern für Superreiche | 5.571 | 11% |
Mehr Geld für Gesundheit | 4.270 | 9% |
Billigere Energie | 3.999 | 8% |
Billigere Mieten | 3.338 | 7% |
Besteuerung von Banken | 3.263 | 7% |
Mehr Geld für Bildung | 3.193 | 7% |
Infobox: Die 62 reichsten Haushalte Österreichs kontrollieren rund 40 Prozent des BIP. 69 Prozent der Zeitungsartikel lehnen Vermögenssteuern ab. Die Medienlandschaft ist stark von den Interessen der Superreichen geprägt. (Quelle: Kontrast.at)
Die Florida State Seminoles stehen vor einer Bewährungsprobe
Die Florida State Seminoles, einst als Elite-Team angesehen, erleben laut MotorcycleSports einen dramatischen Wandel. Nach einer Saison voller Überwachung und Fehltritte hat sich das Image des Programms grundlegend verändert. Die Leistung des Teams verschlechterte sich rapide und führte zum schlechtesten Konferenzrekord seit den 1970er Jahren. Offensiv konnte die Mannschaft mit den Wettbewerbern nicht mehr mithalten, während defensive Schwächen den Abwärtstrend weiter verstärkten.
Coach Mike Norvell befindet sich in einem Zustand hoher Alarmbereitschaft, da das Programm mit dem schnellen Abstieg kämpft. Die Erwartungen an das Team sind hoch, doch die Realität sieht anders aus. Nach einer Saison, die die früheren Standards von Exzellenz in Frage stellte, stehen die Seminoles nun vor entscheidenden Weichenstellungen. Es ist eine umfassende Neubewertung von Strategie und Identität notwendig, um den einstigen Wettbewerbsgeist wiederzuentdecken.
Infobox: Die Florida State Seminoles verzeichnen den schlechtesten Konferenzrekord seit den 1970er Jahren. Coach Mike Norvell steht unter erheblichem Druck, das Team neu auszurichten. (Quelle: MotorcycleSports)
Vom Segen des Reichtums
Die Börsen-Zeitung beleuchtet die Debatte um Reichtum und Ungleichheit in den Industrieländern. Laut dem schwedischen Ökonomen Daniel Waldenström ist die Ungleichheit in den Industrieländern geringer, als viele annehmen. Er betont, dass selbst erwirtschafteter Reichtum maßgeblich zur Entwicklung der Industriegesellschaft beigetragen hat. Unternehmerische Innovationen schufen Arbeitsplätze, steigerten die Produktivität und ermöglichten die Bildung einer Mittelschicht.
Waldenström hebt hervor, dass der Kapitalismus im Gegensatz zum Sozialismus den Menschen weltweit mehr Wohlstand gebracht habe. Die Kritik an Ungleichheit sei oft übertrieben und habe sich in das kollektive Gedächtnis eingeprägt. Ifo-Chef Clemens Fuest sieht die ständige Wiederholung dieser Kritik als Grund für ihre Prominenz in der öffentlichen Debatte. Waldenström warnt vor zu hoher Unternehmensbesteuerung und empfiehlt stattdessen, direkt auf Kapitaleinkommen zuzugreifen und Bildung sowie Wohneigentum zu fördern. Besonders kritisch sieht er die politische Macht reicher Persönlichkeiten, wie sie zuletzt in den USA zugenommen hat.
- Reichtum fördert Innovation und Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten.
- Die Ungleichheit ist laut Waldenström geringer als vielfach angenommen.
- Zu hohe Unternehmenssteuern könnten Innovationsanreize schwächen.
- Empfohlen werden gezielte Maßnahmen bei Kapitaleinkommen, Bildung und Wohneigentum.
Infobox: Unternehmerischer Reichtum wird als Motor für gesellschaftlichen Wohlstand gesehen. Die Ungleichheit in Industrieländern ist laut Experten geringer als angenommen. Zu große politische Macht reicher Persönlichkeiten wird kritisch bewertet. (Quelle: Börsen-Zeitung)
Quellen: