Inhaltsverzeichnis:
Vermögensverteilung und Reichtum: Einblicke und Debatten
Österreichs Vermögensungleichheit und die Debatte um Reichtumsbesteuerung
Laut profil.at besitzt das reichste Fünftel der österreichischen Haushalte 55 Prozent des gesamten privaten Nettovermögens. Besonders auffällig ist die Konzentration beim Unternehmensvermögen: 95 Prozent davon gehören dem reichsten Zehntel der Bevölkerung. Trotz dieser extremen Ungleichverteilung gibt es in Österreich keine Vermögenssteuer, keine Erbschaftssteuer und keine wirksame Beteiligung der Wohlhabenden an der Budgetsanierung.
Die politische Debatte wird laut Barbara Blaha, Leiterin des ökosozialen Momentum Instituts, auf dem Rücken der Allgemeinheit geführt. Es kommt zu weniger Sozialausgaben, geringeren Leistungen und weniger öffentlichen Investitionen. Haushalte mit hohem Einkommen und Vermögen weisen eine sehr hohe Sparquote auf, wodurch zusätzliche Einnahmen nicht in den Konsum, sondern in Wertpapierdepots, Immobilien oder Stiftungen fließen. Dies nützt der Konjunktur nicht, sondern schwächt sie, insbesondere in einer Phase schwachen Wachstums, wie sie Österreich seit Jahren erlebt.
Vermögensverteilung | Prozentanteil |
---|---|
Reichste 5% der Haushalte | 55% des Nettovermögens |
Unternehmensvermögen beim reichsten Zehntel | 95% |
Eine Reform der Grundsteuer, eine Vermögenssteuer ab einer Million Euro Nettovermögen, eine angemessene Erbschaftssteuer, die Rückkehr zur früheren Körperschaftsteuer sowie ein temporärer Solidarbeitrag für Spitzenverdiener könnten laut profil.at gemeinsam rund 17 Milliarden Euro jährlich generieren.
- Reichtum ist politisch wirksam: Milliardäre können sich politischen Einfluss leisten, etwa über Parteispenden, Medienbeteiligungen und Lobbying.
- Zwei Drittel der 100 reichsten Österreicher:innen haben ihren Reichtum geerbt, nicht erarbeitet.
Radikal ist nicht die Forderung nach Grenzen, sondern die Ignoranz gegenüber der demokratiepolitischen Gefahr der extremen Vermögenskonzentration hierzulande. (Barbara Blaha, profil.at)
Infobox: In Österreich ist die Vermögenskonzentration europaweit am höchsten. Eine gerechte Besteuerung von Vermögen könnte jährlich 17 Milliarden Euro einbringen und die Demokratie stärken.
Reichtum in Deutschland: Die reichsten Städte und Regionen
Nach Angaben von STERN.de konzentriert sich der Reichtum in Deutschland vor allem im Süden. Die Landkreise Starnberg und Miesbach bei München führen mit einer durchschnittlichen Kaufkraft von 36.000 bis 38.000 Euro pro Einwohner im Jahr 2024. Die bayrische Landeshauptstadt München selbst belegt mit 37.500 Euro einen der Spitzenplätze.
Die Kaufkraft, berechnet vom GfK-Institut, gibt an, wie viel Geld den Menschen innerhalb eines Jahres für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung steht. Der deutsche Kaufkraftdurchschnitt wird 2025 laut GfK bei rund 29.500 Euro liegen. Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen sind die einzigen Bundesländer mit einem Kaufkraftindex von über 100. Am unteren Ende der Skala stehen Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen mit einem Index von unter 90.
Region | Durchschnittliche Kaufkraft (2024/2025) |
---|---|
Starnberg | 36.000 - 38.000 € |
Miesbach | 36.000 - 38.000 € |
München | 37.500 € |
Deutschland (Durchschnitt 2025) | 29.500 € |
- Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen: Kaufkraftindex über 100
- Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen: Kaufkraftindex unter 90
Infobox: Die höchsten Kaufkraftwerte in Deutschland finden sich im Süden, insbesondere in Bayern. Der Bundesdurchschnitt liegt 2025 bei 29.500 Euro pro Kopf.
Berenberg-Verlag: Reichtum und Sinnstiftung
Im Beitrag von Deutschlandfunk Kultur wird der Berenberg-Verlag als Beispiel für den Versuch beschrieben, mit Reichtum Sinnvolles zu tun. Heinrich von Berenberg betont, dass ein gutes Buch für ihn nicht zu tiefsinnig sein durfte. Der Verlag feiert sein 20-jähriges Bestehen und steht für eine besondere Form der Literaturförderung, die sich nicht nur auf wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch auf kulturelle Werte konzentriert.
Jedes Jahr erscheinen knapp 100.000 deutschsprachige Bücher auf dem Markt. Der Berenberg-Verlag hebt sich durch seine Auswahl und die Förderung von Literatur hervor, die gesellschaftliche Debatten anstößt und kulturelle Vielfalt unterstützt.
- 20 Jahre Berenberg-Verlag: Fokus auf sinnstiftende Literatur
- Jährlich rund 100.000 neue deutschsprachige Bücher
Infobox: Der Berenberg-Verlag steht für die Verbindung von Reichtum und gesellschaftlicher Verantwortung und setzt auf Literatur, die nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.
Quellen: